Miniaturpiano

Unbekannter Künstler, nach 1789, Süddeutschland, wohl Berchtesgaden

Bein (Rinderknochen), Farbfassung auf Bein, rote Seide, Firniss

Chateau Musée de Dieppe, Haute Normandie, Frankreich, Inv. Nr. 896.4.1

Maße H 23,6 cm / B 14,5 cm / T 10,2 cm,

Zustand vor der Restaurierung

Das Miniaturpiano ist von langaufliegendem in die Oberfläche eingedrungener Verschmutzung geprägt. Auch die im Inneren befindliche rote Seidenauskleidung ist stark verschmutzt, zerschlissen und zeigt Spuren ehemaligen Schädlingsbefalls. Zahlreiche Verleimungen sind locker.

Maßnahmen

Das Piano wird zur Reinigung weitgehend in seine zahlreichen Einzelteile zerlegt, die Oberflächen und die filigran gesägte Durchbruchsarbeit gereinigt. Die Seidenbespannung wir vom Träger abgelöst, gereinigt und mit einem Trägermaterial hinterlegt. Die Reinigung des beschrifteten Notenblattes erfolgt trocken.

Zustand nach der Restaurierung

Nach der Reinigung und Neuverleimung zeigt sich der wunderschöne, fein gesägte florale Dekor wieder in seiner ganzen Schönheit. Die Liedzeile auf dem Notenblatt, „Reich mir die Hand mein Leben, e.t.c.“ ( der tatsächliche Text „Reich mir die Hand mein Leben, komm auf mein Schloß mit mir…“) erlaubt die Datierung mit dem terminus post quem 1787, dem Jahr der Uraufführung von Mozarts Oper Don Giovanni. Der beliebte Gassenhauser fand seinen Niederschlag in zahlreichen Kunstbereichen und wurde auch auf dem Miniaturpiano verewigt.