Schatulle mit Strohmarketerie

Unbekannter Künstler, 17. Jh., Süddeutschland

Stroharbeiten - Material und Restaurierung

Die Technik der Strohmarketerie erfreute sich im 17. und 18.Jh. großer Beliebtheit. Auch an fürstlichen Höfen wurden diese filigranen und minutiös gearbeiteten Werke gesammelt.
Getrocknete, gebleichte und geglättete Strohalme verschiedener Getreidearten wurden in winzige geometrische Formen zerschnitten, aus welchen dann verschiedenste Dekorelemente auf Holzuntergrund gestaltet wurden. In Kombination mit weiteren Materialien entstanden kleine Schatullen, Hausaltärchen sowie eine Vielzahl weiterer Gegenstände.

Die Strohschatulle aus der Schatzkammer der Fürsten Esterhazy ist nahezu unversehrt in überraschender Farbigkeit erhalten geblieben.

Schatulle mit Strohmarketerie

Holz, Elfenbein, schwarze Farbfassung, Brokatpapier (Innenraum), Stroh

Esterházy Privatstiftung, Sammlungen der Fürsten Esterházy, Burg Forchtenstein, Österreich, Archiv Nr. K 251

Zustand vor der Restaurierung

Die Strohoberflächen sind stark verstaubt, an einigen Stellen haben sich Dekorelemente vom Holzgrund gelöst. Eine ehemals vorhandene Deckelbekrönung ist verloren gegangen.

Maßnahmen

Die Strohoberfläche wird gereinigt, zerschlissenen Halme gefestigt und lose Dekorelement rückverklebt.

Zustand nach der Restaurierung

Aufgrund der jahrhundertelangen Verwahrung im Dunkel der Schatzkammer der Fürsten Esterházy auf der Burg Forchtenstein hat sich die leuchtende Farbigkeit und der Glanz der polierten Halme hervorragend erhalten.