Nautiluspokal

Nautilus Pompilius, Schwarzgravur, Schildpatt, Perlmutter, Bernstein, Elfenbein,

Chateau Musée de Dieppe, Haute Normandie, Frankreich, Inv. Nr. 903.7.1.

Der Nautilus, zur Gattung der Perlboote gehörend, wurde bereits in den frühen Wunderkammern als Naturalia unverziert in zahlreichen Sammlungen präsentiert. Später begann man die Gehäuseschalen zu gravieren, mit Ätzdekor und Schwarzgravur zu verzieren und in Gestalt verschiedener Gegenstände zu fassen. Üblicherweise geschah dies in Gold und Silber, häufig auch unter Verwendung weiterer Werkstoffe wie Email, Perlen und Steinbesatz. Die Fassung des Nautilus aus Dieppe mit ausschließlich organischen Materialien stellt daher eine Besonderheit dar.

Zustand vor der Restaurierung

Der 1903 in die Sammlung des Chateau Musée de Dieppe aufgenommene Nautiluspokal war seit diesem Zeitpunkt nie einer Restaurierung unterzogen worden. Alte Reparaturen zeugen von der Wertschätzung des Kunstgegenstandes und früherer Pflege. Dennoch war der Nautilus nach über einem Jahrhundert in musealem Bestand stark verschmutzt und bot ein desolates ungepflegtes Erscheinungsbild.

Maßnahmen

Um eine sorgfältige Reinigung der verschiedenen Materialien vornehmen zu können wurde der Pokal in alles Bestandteile zerlegt. Die einzelnen Materialien erfordern eine unterschiedliche restauratorische Reinigung und Pflege. Die Demontage des Pokals förderte eine interessante Entdeckung, die Nummerierung einzelner Bauteile, zu Tage. ( Beitrag im RESTAURO 1/2017 „Schillernde Schönheit“.) Weiterhin wurden alte schlecht ausgeführte Klebungen gelöst und neu zusammengefügt.

Zustand nach der Restaurierung

Nach der umfassenden Reinigung und Erneuerung alter Klebungen zeigt sich das Perlmutter wieder in seiner schillernden Schönheit. Das unter der starken Verschmutzung gar nicht mehr erkennbare Schildpatt tritt in seiner schönen Zeichnung wieder hervor. Ein weiterer Gewinn der Restaurierung stellen die neu gewonnen Erkenntnisse zur Provenienz dar.