Klosterarbeit, Schale aus Textil mit Leonischer Arbeit

Italien oder Ungarn?, Ende 1600

Kartonage, gelbe Seide, Silberdraht, mit farbigen Seidenfäden umwickelter Silberdraht, Golddraht, Pailletten, Silberlamée, Papier, farbig bemalt, Korallen, weißes Leinen

Maße: L: 24 cm, B: 18,8 cm, T: 4,2 cm

Esterhazý Privatstiftung, Eisenstadt, Österreich, Inv. Nr. K 549

Die facettierte, achteckige Schale ruht auf vier Kugelfüssen, die mit Seidenfaden bestickt sind. Die Rückseite der Schale ist mit leuchtend gelber Seide bespannt. Auf der Vorderseite befindet sich auf cremefarbener Baumwolle eine äußerst filigrane, in kräftigen Farben gestaltete Klosterarbeit. Silberpailletten, kleine Korallenperlen und rote mit Silberfäden durchwirkte Schleifen bilden zusätzliche Blickpunkte.

Bei der Schale handelt es sich um ein sehr ungewöhnliches Kunstwerk, welches sich im Duktus der leonischen Arbeiten deutlich von süddeutschen und österreichischen Werken unterscheidet. Aufgrund der Aufbewahrung im Dunkel der Schatzkammer haben sich die Farben in leuchtender Originalität erhalten.

Zustand vor der Restaurierung

Das gesamte Körbchen ist stark verstaubt und verschmutzt, Die roten mit Silberfaden durchwirkten Seidenschleifchen sind flach gedrückt, einige sind lose und zerfasert.

Maßnahmen

Die Abnahme der Verschmutzung kann durch Absaugen und Abtupfen bewerkstelligt werden. Die Seidenschleifchen können rückgeformt und zerschlissenen Partien gesichert werden, die lose vorliegenden Exemplare werden wieder an ihren ursprünglichen Plätzen platziert.

Zustand nach der Restaurierung

Die leuchtende Farbigkeit der Klosterarbeit kommt nach der Reinigung wieder zur vollen Entfaltung. Um einer erneuten Verstaubung vorzubeugen, wird die Schale zukünftig in einem kleinen Kasten in einem der Schränke der Schatzkammer präsentiert werden.