Wachsbossierarbeit »Die Passion Christi«

Johann Baptist Cetto, Tittmoning um 1720

Im Prälatenstock des ehemaligen Klosters Raitenhaslach befindet sich eingebaut in den Altar im Abtszimmer eine Wachsbossierarbeit des für seine filigranen Miniaturarbeiten berühmten Wachsbossierers J.B.Cetto. In dem 66 cm breiten, flachen, von vorne verglasten Holzkasten ist der gesamte Leidensweg Christi mit annähernd 300 Figuren einem Diorama vergleichbar in Wachs modelliert.

Weichholz, Glas, Wachs, Tierhaare, Marienglas, Textil, Silberdraht,

Ehemaliges Klosters Raitenhaslach, Burghausen

Zustand vor der Restaurierung

Das Kunstwerk ist stark verstaubt und verschmutzt, sowie durch zahlreiche Eingriffe und Reparaturen aus früherer Zeit gekennzeichnet. Weiterhin sind Schäden entstanden, die auf die ungewöhnlichen Materialkombinationen und Herstellungstechnik zurückzuführen sind.

Maßnahmen

Im Rahmen der Restaurierung werden sowohl die Herstellungstechniken als auch das Werk im kunsthistorischen Kontext untersucht. Es wird eine erstmalige umfassende Bestandsaufnahme und Erfassung der in früheren Zeiten stattgefunden Veränderungen durchgeführt. Die Wachsoberfläche wird soweit die extreme Zerbrechlichkeit der Miniaturarbeit es erlaubt, gereinigt, lose Teile gefestigt und geklebt. Einige das Werk stark beeinträchtigende Reparaturen können rückgängig gemacht werden.

Zustand nach der Restaurierung

Für den Betrachter zeigt sich die einem Dioarama gleichende Wachsbossierarbeit in ihrem außerordentlichen Detailreichtum wieder in gepflegtem Zustand. Durch die Rückführung falsch platzierter Fragmente bei früher erfolgten Reparaturen ist die ursprüngliche Anordnung des Werkes wieder ablesbar.