Kastenkrippe mit hl. Nepomuk in stilisierter Grotte

Böhmen, um 1850

Holz, Glas, Papierklebeband, Spiegelglas, eingefärbtes Wachs, Wachs farbig gefasst, Textil in Wachs getränkt, Baumrinde, Streuarbeit aus Glassplittern in rot, weiß, hellblau, türkis, Glimmer, Glasstäbe, glatt sowie spiralig gedreht, Eisendraht, Baumwolle, farbig bemalt, Seidenfaden

Museum Finsterau, Bayerischer Wald, Inv. Nr. F 2015/131

Die Szene im Inneren zeigt den Hl. Nepomuk, Nationalheiligen von Böhmen, auf dem Totenbett. Er ist an der typischen Bekleidung und Attributen erkennbar, dem Birett, einem weißen Chorhemd, darüber die Mozetta. Die Figuren Nepomuk und Christus sind aus Wachs modelliert und fein bemalt. Aus getrockneten Pflanzen, Baumrinde, mit Wachs überzogenen Stoffblumen wurde eine filigrane Miniaturgrotte erschaffen. Solche in Glaskästen geschützten Darstellungen dienten der privaten häuslichen Andacht und Verehrung. Aus einfachsten Materialien wurden phantasievolle filigrane Miniaturwelten erschaffen.

Zustand vor der Restaurierung

Trotz des noch vorhandenen Glassturzes ist das sehr fragile Kunstwerk stark verschmutzt und beschädigt. Der Werkaufbau und die Anordnung sind kaum mehr erkennbar, die pflanzlichen Materialien zerdrückt und zerbrochen. Um die Schäden zu kaschieren, hatte man einen Brautkranz aus Draht und Wachs in die stilisierte Landschaft gedrückt, damit jedoch noch mehr Zerstörung verursacht.

Während der Restaurierung

Der ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogene Brautkranz wird herausgenommen, gereinigt rückgeformt und als eigenständiges Werk in der Museumssammlung aufgenommen. Alle Materialien werden gereinigt, geklebt und in ihre ursprüngliche Form und Anordnung gebracht.

Zustand nach der Restaurierung

Nach der Reinigung und Wiederherstellung der originalen Anordnung aller Blüten, Bäumchen der Wasser-,(Glas-) und stilisierten Gebirgslandschaft ist dieses phantasievollen und unendlich detailreiche Andachtswerkes in seiner Farbigkeit und Fragilität wieder zu bewundern.