Meteorologisches Instrument, "Wetter-Maschine"

Pyramide mit Thermometer und Barometer, Dieppe?, um 1730

Holz mit Farbfassung und Polimentvergoldung, Messing, Eisen, Glas, Elfenbein weiß, Elfenbein farbig gefasst, Glas, Aquarellmalerei auf Karton, getrocknetes Moos, Gipsmasse farbig gefasst.

Museumslandschaft Hessen Kassel, Sammlung Astronomisch Physikalisches Kabinett, Inv. Nr. APK V 937

Meteorologische Instrumente aus dem frühen 18. Jahrhundert sind in den zahlreichen Sammlungen Europas nur noch selten vorhanden. Eine Besonderheit stellen filigrane Kunstkammer-Instrumente wie diese „Wetter-Maschine“ dar. Die Bezeichnung „ Wetter-Maschine“ beschreibt ein Instrument, welches mehrere physikalische Größen misst. Das vorliegende Instrument misst die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck. Die Temperaturskala auf dem Elfenbeinblättchen in französischer Sprache findet sich nahezu identisch auf einem um 1760 datiertes Thermometer im Chateau Musée de Dieppe, Frankreich wieder.

Zustand vor der Restaurierung

Die Pyramide zeigt sich im Zustand vor der Restaurierung in sehr desolatem Zustand. Bei einer 1949 vorgenommenen Wiederinstandsetzung des kriegszerstörten Objektes wurde das ehemals farbig gefasste Gehäuse mit einer dicken Schicht Kreidegrund überstrichen. Die beschädigte Polimentvergoldung wurde an zahlreichen Stellen mit Goldbronze ausgebessert. Im Inneren der beiden verglasten Gehäuse hat sich Feuchtigkeit gesammelt und auf den Glasoberflächen niedergeschlagen. Die gläserne Temperaturskala ist zerbrochen, es fehlen einige der filigranen Elfenbeinbesätze. Das gesamte Kunstwerk ist stark verschmutzt, selbst die elfenbeinernen Miniaturschnitzereien im Inneren der verglasten Gehäusekästen.

Maßnahmen

Eine umfassende Restaurierung erfordert die Öffnung der beiden verglasten Gehäusekästen. Die äußerst filigranen Miniaturschnitzereien aus farbig gefasstem Elfenbein sowie die Verglasung innenseitig können nach erfolgter Öffnung gereinigt werden. Es werden alte Klebstoffreste und Kittmassen und Übermalungen entfernt. Die originale Farbfassung des Holzkorpus auf der Außenseite soll freigelegt und wieder hergestellt werden, ebenso die Vergoldung. Die fein geschnitzten Elfenbeinbesätze am Gehäusekasten müssen demontiert, gereinigt und neu aufgebracht werden. Das harmonische, ausgewogenen Farbspiel zwischen der äußeren Fassung und der im Inneren vorhanden farblichen Gestaltung kann nach Abschluss der Restaurierung wieder zur vollen Entfaltung kommen.